Vor das Windwatt im Norden der Insel Bock, weiter zum Dornbusch auf der Insel Hiddensee und westseitig wieder zurück.
Die „jüngste“ Kajaktour startete ich vom Hafen in Barhöft, bei Klausdorf, in Richtung Insel Hiddensee.
Ich paddelte bei herrlichstem Wetter in den Sonnenaufgang hinein, direkt rüber zur Insel Bock und von dort aus, vor das Windwatt. Da ich mir das schon immer mal anschauen wollte, paddelte ich ein paar Kilometer in Richtung Pramort, auf dem Darss. Die Ostsee war noch sehr ruhig, das Wasser sehr flach, was mir die Zeit für Vogel- und Tierbeobachtungen, mittels meinem Monokular gab.
Es war so schön, dass ich hätte noch eine ganze Weile bleiben können, um die vielen Seevögel zu beobachten, aber die Zeit saß mir im Nacken. Also paddelte ich zügig rüber zum Südende der Insel Hiddensee und von dort, mit etwas Abstand zur Küste (Naturschutz), vorbei an den menschenleeren, man kann schon fast sagen, den paradiesischen Traumstränden von Hiddensee entlang.
Aber, auch wenn das Wetter super toll war, der ablandige Wind aus Ost bis Südost, brachte ungewöhnlich starke Strömungen und einen Kursversatz mit sich, mit dem ich ganz gut zu tun hatte.
Wie aber jeder weiß, ohne Fleiß, kein Preis! Also weiter geht es. Ich paddelte bis hoch zum Leuchtturm Gellenfeuer, wo ich mir meine erste kleine Pause gönnte. Weiter ging es dann direkt an den Buhnenköpfen entlang, bis nach Neuendorf, vorbei an Vitte und weiter nach Kloster. Hier gönnte ich mir noch eine zweite Pause und bereite mich auf die Nordseite, meinem eigentlichen Ziel der Tour vor.
Die Nordseite der Insel Hiddensee, der sogenannte Dornbusch hat es in sich, die See ist hier oft recht rau und ungemütlich. Man muss schon bereit sein, etwas zu riskieren um einen Blick auf die wilde bis zu 60 Meter aufragende Steilküste, auf den Zeppelin-Stein, den Bismark-Fels am Tiddenufer, sowie auf den Swantiberg seeseitig werfen zu dürfen. Wild ist es dort für einen Paddler sowieso, denn selbst außerhalb der Brandungszone, war bzw. ist es doch ganz schön kabelig.
Es war eine derartige Strömung und Wellengang, das ich irgendwann beschloss abzudrehen. Meinen Wunsch an der Nordostseite, dem Enddorn noch für eine kleine Pause anzulanden, verwarf ich. Das paddeln wurde mir einfach zu gefährlich und auch Fotos waren schon nicht mehr drin. Auch wollte ich bei den aktuellen Wassertemperaturen weder kentern, noch in Seenot geraten. Auch wenn ich mich sicherheitstechnisch, mit dicken Neoprensachen (7 mm), Rettungsweste, Paddelfloat, etc. sehr gut auf eine mögliche Notlage vorbereitet habe. Besser ist es, ein solcher Fall tritt gar nicht erst ein.
Ich fuhr sehr weit aus der Kap- und Brandungszone, in Richtung Insel Rügen (Bug)raus, um das Kajak sicher zu drehen. Dann ging es auf den Rückweg. Nun hatte ich den Wind und die Wellen von hinten und das heißt, man kommt immer wieder heftig ins surfen. Mit welch einer Kraft und Geschwindigkeit, die Welle das Kajak vor sich her schiebt, ist schon sehr beeindruckend. Die bedenkliche Lage und die Neigung meines kleinen Kajaks allerdings auch. Bei starker Dünung und kabeliger See, bzw. sehr weit draußen vor den Kaps, mag ich das eigentlich gar nicht so gerne. Aber was muss, dass muss.
Nach umfahren des westlichen Kap, der Hucke, wurde es dann aber wieder deutlich freundlicher. Dafür kam ich nur noch sehr langsam vorwärts. Zum Einen, wegen der bereits schon gefahrenen Kilometer und zum Anderen, spielte der auf Süd drehende Ostwind mit mir und meinem Kajak. Durch den drehenden Wind nahm auch die Strömung, aus Richtung Strelasund, im sogenannten Gellenstrom deutlichst zu. Schlapp machen gibt es aber nicht!
Noch eine kleines Pause am Strand, kurz vor dem Naturschutzgebiet am Südende der Insel Hiddensee. Dann paddelte ich immer an der Fahrrinne entlang, bis zum Gellen, das südliche Ende der Insel Hiddensee. Hier wurde ich für all meine Mühe noch einmal komplett belohnt.
Ich zählte 9 Seeadler auf nur wenigen Metern am Strand sitzend! So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie gesehen! Leider sind die Bilder dazu (siehe Slideshow), entfernungsbedingt nicht wirklich gut geworden. Durch mein Monokular konnte ich Sie wesentlich besser erkennen und beobachten. Das ist sehr Schade, aber dazu hätte ich wohl eine seewasserfeste Spiegelreflexkamera mit einem Teleobjektiv benötigt. Habe ich aber nicht, weiter geht es! Rüber zur Insel Bock und dann war auch schon der Hafen von Barhöft, das Ende der Tour in Sicht. Ich hatte echt mal richtig Mühe wieder auszusetzen.
Fazit: Diese Paddeltour war für mich die Erfüllung eines Traumes. Ich habe es in 2 x Anläufen versucht und 2 mal musste ich wettertechnisch abbrechen. Der 3.te Anlauf hat nun endlich geklappt. Aber die Tour war mit 52,2 gepaddelten Kilometern (GPS-Track), etwas zu heftig. Der Wind, die Strömung und das stundenlange paddeln zeigte mir die Grenzen des mir möglichen.
Das soll aber keinen davon abhalten, diese schöne Tour zu paddeln, oder mit dem Boot bzw. der Fähre hinzufahren!
… natürlich gibt es zum Schluss wieder alle Bilder chronologisch geordnet, in einer automatisch startenden Slideshow für Euch. 🙂
(Die Slideshow startet automatisch)
… und einen Rundumblick vom Leuchturm Dornbuch, auf der Insel Hiddensee 🙂
(Die Slideshow startet automatisch)
… und hier noch ein Blick vom Barhöfter Aussichtsturm, auf die Insel Bock und das Windwatt, sowie die Insel Hiddensee, die Halbinsel Darss und auch die Insel Rügen.
Zur Projektkarte ->
…und hier ein Link auf GoogleMaps ins Zielgebiet….
Bis zur nächsten Tour.
LG Euer Ole auf hro1.de
P.S. : Zur Fahrt vor dem Dornbusch, gibt es noch ein kleines unspektakulär gewordenes Video, was Dank moderner Videotechnik und Korrektursoftware geglättet, entwackelt und gebügelt wurde. Dennoch möchte ich es Euch nicht vorenthalten.