Unternehmen „Tarnewitzer HUK“ und die Erkundung der Steilküste westlich vom Ostseebad Boltenhagen
Die aktuellste Ostsee-Paddeltour startete ich nun von der Marina Tarnewitz, an der Weißen Wiek, im Ostseebad Boltenhagen. Sie führte mich an der Tarnewitzer HUK und an der Steilküste westlich von Boltenhagen vorbei, in Richtung Priwall und wieder zurück.
Einsetzen konnte ich bei den Boltenhagener Fischern, die alle sehr nett waren und mir gute Ratschläge, zu den Strömungen an den Kaps und anderen Gefahren mit auf den Weg gaben. Mit diesen im Gepäck, verließ ich den Hafen und passierte zügig die alten Molenreste aus dem 2.WK, um einen kleinen Abstecher zum gesprengten Betonschiffwrack zu machen. Das Wrack, oder besser deren Überreste (Position: 53.99051 11.25897), wollte ich schon immer mal besichtigen.
Es ist eines, von zwei Betonschiffen des Typs „Seeleichter Wiking Motor“ in der Wismarer Bucht. Das andere, ist das Betonschiff vor Reddentin, nördlich der Hansestadt Wismar. (Mehr Bilder ; Klicke hier!)
Es gehörte zu einer Serie von mehr als 50 Schiffen, die während des Zweiten Weltkrieges für die „Transportflotte Speer“ aufgelegt worden. Das beste und vor allem einzig noch schimmfähige, ist die MS „Capella“ in Rostock.
Nach der erfolgreichen Besichtigung des Wracks und auch ein gutes Stück weiter nordöstlich, meinte ich dann mit dem Fernglas eine Robbe auf der Sandbank Lieps erkennen zu können. Ganz sicher bin ich mir jedoch nicht. Weiter nähern wollte und konnte ich mich aber auch nicht, zum einen wegen dem Befahrungsverbot der Lieps und zum anderen, um die sehr scheuen Tiere nicht zu vergrämen. Durch mein Projekt „Baltic Storm“, bin ich mit dem Thema Ostseekegelrobben sehr vertraut und daher nehme hier gerne eine besonders große Rücksicht.
Auch wenn natürlich die „Versuchung“ sehr sehr groß war, auch und gerade weil ich unsere Ostseekegelrobben sehr mag. Ich wendete also schweren Herzens das Kajak, in westliche Richtung und fuhr durch die Boltenhagener Bucht, rüber zu meinem eigentlichen Ziel.
Die wilde, romantische und spektakuläre Steilküste von Großklützhöved und Kleinklützhöved, westlich von Boltenhagen.
Die Boltenhagener Flachküste, mit Ihrem kilometerlangen weißen Sandstrand, wechselt hier nach Westen hin, in eine bis zu 40 Meter ansteigende und bildhaft schöne Steilküste.
In den aktiven Abschnitten der Steilküste, also in den Abbrüchen, sind Sand, Blauton, Geschiebemergel, Lehm und Kreideschlieren gut zu erkennen. Zudem wurden durch die letzten Eiszeitgeschiebe, Unmengen an Steinen und Geröll abgelagert, die freigespült, sehr schön anzuschauen sind. Überall liegen hier riesige Findlinge und Steine, sowohl am Ufer, als auch im, bzw. unter Wasser. Dieses fällt hier ähnlich, wie vor Rügen, zügig auf 3 – 6 Meter Tiefe ab.
Das Wasser ist hier sehr klar und man kann unglaublich tief schauen. Es gibt hier nicht nur riesige Felsen & Steine, sondern auch Schwäne, Schwalben, Eiderenten, Seetaucher und eine sehr vielfältige Über- und Unterwasserfauna zu beobachten. Das alles ist so interessant, dass man Stellenweise einfach mal eben das Paddeln vergisst. Wie die Bilder hier und in der Slideshow unten zeigen, ist die Ecke hier an Schönheit kaum noch zu überbieten. Dem Umweltschutz, sei Dank.
Jedenfalls ist es ein Traum, an der Boltenhagener Steilküste entlang zu paddeln, noch dazu wo das Wetter sich deutlich verbesserte und der doch recht kräftige Wind, gegen den ich hin ankämpfen musste, deutlich nachließ. Ich bin schwer beeindruckt. Für mich haben sich die gut 45 Kilometer Paddel-Tour auf jeden Fall gelohnt. Ich kann Sie jedem Paddler, nur euphorisch empfehlen. Obgleich Ihr Euch intensiv mit den dortigen Gegebenheiten befassen solltet und das möglichst, bevor Ihr losfahrt! Die Strömungen und der Wind an den Kaps dort sind spürbar und wie die Ostsee überhaupt, nicht zu unterschätzen.
Denkt Bitte immer an Eure Sicherheit! Tragt Eure Schwimmwesten und einen Paddelanzug, bzw. Neopren, etc.! Nicht ohne Grund, Bitte ich Euch nicht leichtsinnig zu sein.
Für alle die nicht Kajak fahren können, möchte ich anmerken, das ich mir Boltenhagen und die Boltenhagener Steilküste, natürlich auch noch mal von Oben, bzw. direkt vom Strand aus und zu Fuß einmal anschauen werde. Auch das muss und wird einfach wundervoll und schön sein. Einen ersten und schönen Eindruck habe ich ja bereits schon.
Ich komme also bald wieder. 😉
Ganz zum Schluss, gibt es auch zu dieser Paddel-Tour, noch die automatisch startende Slideshow mit chronologisch geordneten Bildern für Euch. Nicht jedes Bild ist gelungen, dennoch vermitteln Sie einen Eindruck von dem hier erlebten.
Zu den Projektkarten ( 3 x Ansichten) ->
…und hier den Google-Link ins Zielgebiet….
Bis zur nächsten Tour.
LG Euer Ole auf hro1.de
P.S.: Wenn Ihr Fragen habt, oder Infos braucht. Schreibt mich einfach an. 😉