Die Umrundung der Insel Dänholm und das erkunden der Halbinsel Drigge
Das Ziel dieser Paddel-Tour, war die Umrundung der Insel Dänholm und Erkundung der Halbinsel Drigge, inklusive einer Besichtigung der Drigger Ortsschanze. Des weiteren, ein Stadtrundpaddeln im Stralsunder Hafen und diverse Museumsbesuche.
Der Dänholm ist eine Insel der deutschen Ostseeküste, im Strelasund, zwischen der Hansestadt Stralsund und der Insel Rügen. Die Insel ist durch einen künstlich angelegten Hafen im Norden, den Großen Dänholm und im Süden, den Kleinen Dänholm getrennt. Die alte Ziegelgrabenbrücke verbindet die Insel Dänholm mit dem Festland, die Rügendammbrücke mit der Insel Rügen.
Der Dänholm hat eine sehr wechselvolle Geschichte, die bis auf die Neuzeit vorwiegend militärisch geprägt war. Davon zeugt die große Sternschanze, eine riesige Kaserne und der künstlich angelegte Militärhafen mit allen seinen Wällen und Geschützstellungen.
Wie der Name Dänholm schon impliziert, nutzten die Dänen die Insel als Ausgangspunkt für ihre Eroberungszüge, aber auch die kaiserlichen Truppen Wallensteins, die Schweden und die Franzosen haben die Insel Dänholm als strategisch wichtig erkannt und gaben sich hier ein Stelldichein.
Die einen schleiften und zerstörten die Insel und die anderen bauten es wieder auf oder weiter aus. So verwundert es kaum das die Insel Dänholm zur die Geburtsstätte der Preußischen Marine wurde. Diese legte ein Marine-Depot an und baute den Hafen massiv aus. Es entstanden Liegeplätze, Kanonenbootschuppen, Werkstätten, Wachgebäude und Wohnhäuser. Mit dem Aushub für den Hafen, einem einstigen Sumpf und dem Aushub der Fundamente wurden die Wälle am Südufer angelegt, in die später Kasematten und Geschützstellungen eingebaut wurden.
Später übernahm die Reichsmarine und Wehrmacht die Kaserne. Nach dem Krieg wurden hier die Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten untergebracht und im Anschluss bezog dann die NVA, genauer die Volksmarine der Deutschen Demokratischen Republik die Insel. Damit wurde der Dänholm auch untrennbar mit meiner persönlichen Geschichte verbunden. Zum Zwecke der Grundausbildung und später auch für Schiffstauchlehrgänge war ich hier stationiert und wurde im wahrsten Sinnes des Wortes „geschliffen“. Wobei das nicht abwertend gemeint ist, denn ich habe während meiner Dienstzeit sehr viel für mein weiteres Leben gelernt. Nach dem Ende der DDR, versuchte sich hier noch die Bundesmarine ein paar Jahre, räumte aber relativ schnell das Feld.
Heute beherbergen die Kasernengebäude den Zoll, die Bundespolizei, außerdem Kriegsflüchtlinge und Wirtschaftsmigranten. Des Weiteren gibt es noch den alten Tonnenhof des Wasser- und Schifffahrtsamts Stralsund, das Nautineum – eine Außenstelle des Meeresmuseums Stralsund, sowie das Marinemuseum und den Seglerhafen.
Die idyllische Halbinsel Drigge, gehört zu Rügen und liegt am Strelasund, inmitten der kleinen Gemeinde Gustow, zu der auch Prosnitz gehört. Die Halbinsel, bietet eine herrliche Natur mit einer Steilküste, einem Küstenwald und lauschigen Buchten, wie die Wamper Wiek, die ein Paradies sowohl für Wanderer, als auch für Wassersportler ist.
Auch beherbergt sie die Reste Drigger Ortsschanze und etwas südlicher, nahe Prosnitz, die Wallreste der Prosnitzer Schanze, aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Zu gerne hätte ich die Drigger Ortsschanze besichtigt und fotodokumentiert. Leider wurde daraus nichts, denn die Schanze ist komplett eingezäunt und abgesperrt. Ohne Zuwiderhandlungen ist sie nicht zu besichtigen. Da ich die Drigger Schanze aber extrem gerne besichtigen möchte, werde ich es mit einer Sondergenehmigung beim WSA HST versuchen, vielleicht klappt es ja doch noch und vielleicht habe ich Glück und mein Antrag wird genehmigt.
Die Drigger Ortsschanze. Da wo heute die eingezäunten Reste der Drigger Ortsschanze stehen, befand sich schon im 17. Jahrhundert eine Redoute, also ein frühes Sperrwerk aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Dieses Sperrwerk konnte den landseitigen Zugang, Richtung Rügen sichern und die Redoute diente wahrscheinlich mit einem kleineren Steg als Schutz. So konnten Truppen auf der geschützten Halbinsel angelandet oder eben Richtung Dänholm bzw. Stralsund abtransportiert werden. Mitsamt der Prosnitzer Schanze und später der Drigger Batterie, war die östliche Zufahrt nach Stralsund gesichert.
Zurück zu meiner Paddeltour: Diese begann an der Segelschule im Dänholmer Hafen, auf der gleichnamigen Insel Dänholm. Nur dort fand ich eine kleine passable Slipstelle und die Möglichkeit mein Auto relativ nahe zum Wasser zu parken. Ist ein Platz mit Zugang zum Wasser erst einmal gefunden, geht es schnell und routiniert. Boot runter vom Auto, fix ausrüsten, umziehen und ab geht es. Das Wetter war super, morgens Flaute, etwas später nur ein wenig Wind aus Südost, der aber durch die Halbinsel Drigge weggenommen wurde. Selbst auf dem Weg an der Rügener Seite entlang und vorbei an der Grahler Fähre (nicht Altefähr), bis hin zum Rügendamm zeigte sich der Strelasund von seiner allerbesten Seite.
Ich paddelte in einiger Entfernung zum Rügendamm, an der Nordseite des Dänholms vorbei, in Richtung Stralsunder Hafen besichtigte die Gorch Fock I. seeseitig und durchfuhr den „Alten Stralsunder Stadthafen“. Dieser mündet irgendwann über Kanäle und Gräben in den Stralsunder Hafen. Im Vergleich zum alten Stralsunder Stadthafen, ist dieser ist relativ unspektakulär, sieht man mal von einigen wenigen Highlights, wie der GMS „Aken“ und der MS „Swiss Diamond“ ab.
Spektakulär ist da schon wieder die „neue“ Rügenbrücke, deren gigantischer Pylon sich vor meinem Kajak mit sagenhaften 127,75 Metern aufragte. Da fühlt man sich in seinem Kajak, mal so richtig klein. Interessant ist dann wieder die Nordostseite des Dänholm mit seinen alten Gebäuden & Schiffen. Da ich das morbide irgendwie mag, nahm ich mir natürlich für deren Besichtigung „extra“ viel Zeit. Danach durchfuhr ich noch die alte Ziegelgrabenbrücke, standesgemäß natürlich durch das Fahrwasser, auf eine Öffnung der selbigen bestand ich aber nicht. Nein, Spaß beiseite, es war weit und breit, außer mir kein Schiff, oder Boot in weiter Sicht, sonst wäre ich schon aus Sicherheitsgründen am Ufer entlang geschlichen. 😀
Zum Abschluss wollte ich mir eigentlich, wie oben beschrieben, noch das Marinemuseum und das Nautineum auf dem Dänholm anschauen. Leider wurde ich das Opfer meiner Kreditkarte. Heißt, der Eintritt ist dort nur in „bar“ möglich und Bargeld hatte ich keines mit. Folglich musste ich die Besichtigung auf ein anderes Mal verschieben. Ich werden aber nachträglich berichten.
Fazit: Vielleicht liegt es bei mir natürlich an der grundsätzlichen Begeisterung für das Paddeln schlechthin, aber auch diese Tour kann ich Euch nur wärmstens empfehlen. Bei geeignetem Wetter sind die Aussicht auf ein tolles Erlebnis und die Bedingungen dafür einfach super. Bedenkt aber immer, der Strelasund kann auch anders, er kann richtig ungemütlich werden. Denkt also immer an eure Sicherheit!
Der Strelasund ist ein Meeresarm der Ostsee und ist ähnlich der Bodden sehr flach. Im Strelasund, insbesondere rund um den Dänholm, kann es durch die Verengung zu sehr starken Strömungen kommen. Die Richtung ist Windabhängig. Weiter gibt es im Strelasund schon bei relativ wenig Wind kleine fiese Hackwellen. Die für einen Kajak- , Kanu, oder SUP-Fahrer schnell zur Herausforderung werden kann. Außerdem müsst ihr neben dem Wetter, auch die Schifffahrt genau im Auge haben, denn davon gibt es hier reichlich.
… zum Schluss gibt es natürlich auch zu dieser Paddeltour, wieder eine automatisch startende Slideshow, mit allen chronologisch sortierten, unbearbeiteten und ungefilterten Bildern für Euch!
(Die Slideshow startet automatisch)
Zur Projektkarte ->
.. das ganze noch etwas genauer … 😉
…und der Google-Map-Link ins das Zielgebiet….
Bis zur nächsten Paddel-Tour.
LG Euer Ole auf hro1.de
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