Paddeln in der Wismarer Bucht mit versuchtem Whale watching

Wismarer Bucht
Ole auf hro1.de

Paddeln in der Wismarer Bucht mit versuchtem Whale Watching – Von Poel, über Reddentin und die Insel Walfisch hinaus bis zur Ostsee

Start und Ausgangspunkt zur aktuellen Paddel-Tour war diesmal die schöne Insel Poel. Gleich nach dem Einsetzen ging es ab zum großen Paddeln, raus in die Wismarer Bucht. Genau genommen paddelte ich von der Poeler Brücke aus, immer  nahe dem Ufer entlang zum Betonschiff nach Redentin.

Insel Poel

Das Betonschiff des Typs „Seeleichter Wiking Motor“ gehört zu einer Serie von mehr als 50 Schiffen die während des Zweiten Weltkrieges für die „Transportflotte Speer“ aufgelegt worden.

Betonschiff Redentin
Betonschiff vor Redentin

Die Bezeichnung bezieht sich auf die Binnenschiffflotte des GBI. Sie sollten voranging zum Materialtransport der Baumaterialien für die Führerstädte dienen.

Seeleichter Wiking

Heck des Betonschiff vor Redentin

Jedenfalls wollte ich das alte Wrack in Redentin schon immer mal besichtigen.

Seeleichter Wiking

Nach dem Stop ging es weiter an der Hansestadt Wismar links und der Insel Poel rechts vorbei, rüber zur Insel Walfisch auf der sich einst Wallensteins Seekastell aus dem 17. Jahrhundert befand.

Walfisch vorraus
Insel Walfisch vorraus

Die Reste der Bastion liegen noch heute in Form von Granitblöcken und Ziegeln am nordwestlichen Inselrand verstreut rum. Es sollen die Überreste des 1717, oder 1718 gesprengten Geschützturms sein.

Insel-Walfisch
Insel Walfisch in der Wismarer Bucht

Bis 1833 existierte dann auf der Insel eine Cholera-Quarantänestation und wie auch immer das dann passt, wurde die Insel zwischen 1852 und 1858 zu einer Badeanstalt? Ob die Badegäste gleich hin geschwommen sind, das scheint leider nicht überliefert.

Insel Walfisch
das geschliffene Kastell auf
der Insel Walfisch

Naja egal, Cholera gibt es bei uns nicht mehr, also brüten nun in der auch nicht mehr vorhandenen Badeanstalt zahlreiche Vogelarten und deshalb wurde die Insel Walfisch zu einem Naturschutzgebiet erklärt. Da ich die Tierwelt dort nicht stören wollte, ging es zügig weiter in die „Walfish Bay“, richtig heißt Sie Wohlenberger Wiek und von dort ging es dann nahe dem Strand entlang weiter in Richtung Tarnewitzer Huk, die ich auf Grund des „nicht“ vorhergesagten Windes aber leider nicht mehr erreichte. Auch weil die Zeit drückte.

Reste von Wallensteins Bastion

Viel ist von dem Kastell nicht mehr übrig

Die Halbinsel Tarnewitzer Huk ist eine künstlich aufgespülte Fläche, die ab 1930 die Grundlage für einen Militärflugplatz bildete. Im zweiten Weltkrieg wurde die Huk von der Luftwaffe der Wehrmacht als Erprobungsstelle und als Schießgebiet für die Flugzeugbewaffnung, wie zum Beispiel die Bordrakete vom Typ  RZ 65/73 genutzt. Diesen militanten Charakter behielt die Huk auch zu DDR-Zeiten bei, denn nach dem Krieg breitete sich hier die Nationale Volksarmee mit einem Fliegerhorst aus. Erst nach der Wende erfolgte dann der endgültige Rückbau. Im östlichen Bereich der Halbinsel wurde Platz geschaffen für die heutige Marina, ebenso für  ein paar Hotels und ein dazugehöriger Badestrand.

Wind und Wellen

Natürlich war ich auch in Wohlenberger Wiek, in der Hoffnung den Sowerby-Zweizahnwal zu sehen. Es sollte sozusagen ein Whale watching werden, da Medien wie der NDR berichteten, das hier ein sehr seltene Wal seit ca. 10 Tagen rumschwimmen soll. Leider hatte ich, sowie viele am Ufer wartende Schaulustige kein Glück, auch wenn mir kurz so war, als wenn ich eine Finne, oder eine Flosse gesehen hätte, vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet, weil ich es mir ja erhofft hatte. Vielleicht hat es auch einfach nur am schlechten Wetter gelegen, das der Kleine auch keinen Bock hatte seinen Schnabel aus dem Wasser zu stecken, jedenfalls ging es für mich, ein klein wenig entäuscht und ohne eine Walsichtung wieder zurück. Die Strecke war mit ca. 38 km irgendwie aber auch lang genug, zumal ich die Nacht davor nicht geschlafen hatte. Beim Aussetzen hatte ich dann ersatzweise wenigstens das Glück, direkt vor meinen Füßen eine recht stattliche Ringelnatter zu sehen. Diese sind seit meiner Kindheit irgendwie zu einer großen Seltenheit geworden und ich bin weiß Gott, oft draußen in der Natur. Die Sichtung jedenfalls löste bei mir nur Freude und keinen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr aus.  😉

Fazit:  Die Tour durch die Wismarer Bucht war so schön und doch noch so unvollendet, das es als sicher gilt, das Sie mich bestimmt schon bald wiedersehen wird.

Zur Projektkarte:

wismar-bucht-02

…natürlich gibt es auch dazu  ein paar Bilder für Euch, auch Aufnahmen aus den Laderäumen des Betonschiffes …  🙂

…und einen Link zur Karte….


LG Euer Ole